TV aus dem Weltall oder der Erde? Kabel-Receiver gegen Satelliten-Fernsehen
Satelliten-Receiver oder Kabel-Receiver? Wer vor dieser Frage steht, ist nicht allein. Beide Varianten bieten einige Vor- und Nachteile, die das jeweilige andere Modell nicht vorzuweisen hat. Um die Entscheidung etwas zu vereinfachen, haben wir daher den folgenden Ratgeber verfasst.
Der Kabel-Receiver – brauche ich den überhaupt?
In praktisch allen modernen Fernsehern ist ein Kabel-Receiver mit eingebaut, so dass Kabelfernsehen theoretisch auch ohne externen Receiver möglich wäre. Lohnt es sich dann überhaupt, ein entsprechendes Gerät zu kaufen? Je nach Anspruch kann es durchaus ratsam sein, einen solchen Receiver zu erwerben, denn die Funktionen übertreffen die in den TV-Geräten eingebauten Modelle meist deutlich. Bei guten Geräten – wie beispielsweise dem TechniStar K1 von Technisat – erhält der Käufer ein überaus aufgeräumtes Menü, was gerade bei häufig genutzten Funktionen wie dem EPG nützlich ist. Eine eingebaute Festplatte übernimmt außerdem die Aufnahme von Fernsehprogrammen im digitalen Format, ein Netzwerkanschluss ermöglicht das Übertragen von Dateien auf Computer oder ähnliche Geräte. All dies wäre mit eingebauten Receivern im Fernsehgerät nicht oder nur mit einigem zusätzlichen Aufwand möglich.
Wozu dient der Satelliten-Receiver?
Moderne Satelliten-Receiver unterscheiden sich in der Bedienung nicht deutlich von guten Kabel-Receivern. Gute Geräte sind außerdem bereits vorprogrammiert, so dass etwa die Daten für den Astra-Satelliten nicht manuell eingegeben werden müssen. Einschalten-und-los ist damit auch bei diesen Empfängern möglich. Die Funktionen decken sich dabei mit denjenigen teurer Kabel-Receiver: Filme und Serien können auf interne Festplatten gespeichert werden, per Netzwerkanschluss gelingt die Datenübertragung an andere Geräte. Auch die Bild- oder Tonqualität unterscheidet sich bei guten Produkten nicht voneinander, so dass nur aufgrund der technischen Daten kein Urteil gefällt werden sollte. Das Vorurteil der schlechten Bildqualität von Satelliten-Receivern stammt noch aus dem Analogzeitalter.
Verstehe – aber wo genau liegen jetzt die Unterschiede?
Deutliche Abweichungen gibt es im alltäglichen Fernsehprogramm zu beobachten: Der Kabelanschluss stellt nur diejenigen Sender bereit, welche der Kabelbetreiber für diese Region vorgesehen hat – was beispielsweise die unterschiedlichen regionalen Programme im Norden und Süden Deutschlands erklärt. Es ist daher nicht möglich, andere Sender als die bereitgestellten Formate zu empfangen. Ein Satelliten-Receiver hingegen kann teilweise Hunderte von Sendern zur Verfügung stellen, welche über den ausgewählten Satelliten gesendet werden. Dafür wird auch kein Aufpreis fällig. Für diesen zusätzlichen Luxus muss der Käufer aber auch tiefer in die Tasche greifen: High-End-Receiver für Satellitenfernsehen sind deutlich teurer als vergleichbare Kabel-Modelle. Außerdem steht unter Umständen noch der Kauf der Satellitenschüssel an, welche den kompletten Kaufpreis noch einmal in die Höhe treibt. Ob es das wert ist, muss jeder Zuschauer für sich entscheiden.
Sehgewohnheiten zuerst, Hardware zuletzt
Allein aufgrund der technischen Daten sollte nicht zwischen Kabel- und Satelliten-Receiver entschieden werden. Als deutlich wichtiger darf die Auswahl der Sender angesehen werden, denn diese Eigenschaft stellt den größten Unterschied zwischen den beiden Receiver-Modellen dar – denn technisch bewegen sich beide Varianten auf Augenhöhe.